20170127

Ein Teil von mir, daß mit Dir starb.

Es sind diese kurzen Momente, die sich anfühlen, als würdest du aufwachen. Die Gedanken halten inne, mit einem langen Atemzug, das in der Kehle hängen bleibt. Weit von der Zeit, die nicht mehr wartet, bist du in einem Jetzt, das nur schwer erträglich ist. 
Du erblickst eine Realität, das zuerst keinen Platz in deinen Kopf finden kann. Lange ausgeblendet, wird jede Erinnerung wieder laut, die vorher verstummt worden ist. Um den Verstand zu halten, nicht in die Tiefe zu versinken, von Gefühlen, die nicht vergessen können.
Wie kann es sein, dass ich dich so lange nicht mehr gesehen habe? Wie kann es sein, dass ich das Leben sehe, dass du nicht mehr sehen kannst? Wie kann ich hier stehen, mit dieser Wahrheit, die vor mir steht? 
Ich lasse den Atem gehen, bevor jeder weitere Schmerz zu mir durchdringen kann. Um nicht wieder aufzuwachen, in den schlaflosen Nächten, die mich unermüdet folgen. Der Wahrheit zu entfliehen, bleibe ich gefangen im Augenblick, bis nur ein stiller Name auf der Zunge bleibt. 
Die letzte Schatten streifen mir über das Gesicht, über ein Ausdruck das in Gedanken versinkt und leichte Tränen verbirgt. Ich sinke langsam in die Kälte, der am nächsten Morgen an mir haftet und ein volles Herz vermissen lässt. 
Als du starbst, starb ein Teil von mir und ging mit dir, bis jetzt und für immer. 

© mimiroux

20160630

Trauerschleife

Es zerbricht mein Herz,
nicht so ganz in Zwei
aber Stück für Stück
in unzählbare Teile.
Es ist als ob man fällt,
jedes Mal von Neuem
auf dem harten Asphalt
der lebenden Realität.
Nur stumm und weilend
sind die Gedanken,
bis ein kurzer Traum
laut ins Gesicht schlägt.
Bergauf und talabwärts
ohne Halt und Ende,
ist es zu weit weg oder
zu nah am Verstand.


Kein Wort soll gehört,
keine Augen sehen,
welcher tiefe Schmerz,
in meiner Seele sitzt.

© mimiroux

20160601

Ein Stück vom Vermissen


Es ist eines dieser Tage, die still und leise an mir vorbeiziehen. Wie ein Moment in einer langen Schleife, die sich immer wiederholt und nicht enden will. Während ich hier sitze zwischen den Zeilen des Alltags und des Irrsinns, sind meine Gedanken auf lautlos gestellt. Denn ich will nichts denken und fühle noch kaum, gefangen in der eigenen Haut, in der ich weder bleiben noch gehen kann.

Weißt Du noch, wie wir uns sagten, dass wir von Schicksal und Glück sprechen können, dass wir uns mal gefunden haben? Uns nicht locker gelassen haben, weil wir wortlos beschlossen hatten, einander nie von der Seite zu weichen? Dabei waren wir uns manchmal so unterschiedlich wie Tag und Nacht, und doch ergänzten wir uns perfekt wie zu einem vollkommenen 24-Stunden Zyklus. Du wusstest alles von mir, ich wusste alles von Dir.

Es ist eines dieser Stunden, die zu schnell und rasch an mir vorbeiziehen. Jeder Schritt den ich durch das volle Leben gehe, fühlt sich leer und schwermütig an, gefüllt mit tausenden von Gefühlen, die ich nicht tragen kann. Denn auch wenn ich renne und renne, komme ich doch nirgendwo an, in einen Stillstand zurückbleibend, der meinen tiefen Schmerz ganz und gar verschluckt.

Weißt Du noch, wie wir uns ansahen, und ich nicht viel über meinen Lippen herausbringen konnte, weil mir im Augenblick jedes Wort fehlte? Dich zu sehen in deiner Verwundbarkeit, in den letzten Stunden, von denen wir nicht wussten, dass nur diese uns noch übrig blieben? Und doch war uns ohne jeden Zweifel klar, dass wir uns im Herzen niemals von der Seite weichen würden, ganz gleich welchen schweren Weg wir nun gehen mussten.

Es ist eines dieser Minuten und Sekunden, die haltlos und unzählbar an mir vorbeiziehen. Während die klare Nachtluft durch meine Lungen jagt, herrscht in mir nur dauerhafte Atemnot. Ich drohe zu ersticken an Tränen, die ich nicht weinen kann, weil jede Realität mir aus den Fingerspitzen zu gleiten droht. Mein Verstand will zerbrechen an jener Verzweiflung, die ich weder zeigen noch begreifen kann. Denn ich brauche noch Zeit und fehlende Kraft, um in einer Wahrheit zu leben, die ich noch nicht ganz ertragen kann.

Weißt Du noch, wie Du mir ein kleines Lächeln in einen der letzten Momenten auf dieser Welt geschenkt hast, weil Du wusstest wie sehr ich Dich liebe? Es war eines von unzähligen Lächeln, die Du mir auf unseren gemeinsamen Weg gegeben hast, die unverblasst in meinen Erinnerungen für immer verweilen werden. Wir wissen beide, dass es nicht das letzte Mal sein wird. Warte auf mich, bis wir uns im Himmel erneut nicht von der Seite des anderen weichen werden. In Ewigkeit.



© mimiroux



20150822

Die Sehnsucht hinter der Fassade


Kalt und hart ist der Asphalt unter meinen tanzenden Füßen, vom Regen ganz durchtränkt habe ich wohl mein aufrichtigstes Lächeln verschenkt, das von einem gespieltem Stolz verdrängt und gar zu gleichgültig weggeworfen wurde.

Ich könnte schwören, das kurze Zögern war kein leichtsinniger Zufall gewesen, während das Ausgesprochene über alte Verlegenheiten im leeren Raum stehen bleiben, ohne aufgehoben zu werden, und wir am Ende doch zurück kehren, um einen ersten letzten Punkt zu setzen.

Meine Nachsicht ist dafür zu groß um bloß eine Schwäche zu sein, vielmehr scheint die Freundlichkeit inmitten der Gesten verschwunden, ganz ungebunden leben wir nun in Beziehungen, die viel halbherziger sind, weil wir uns alle mal fürchten allein auf der Welt sein zu müssen.

Unter Hunderten von Möglichkeiten und Weisen durch das Leben zu schreiten, die uns einfach nicht mehr reichen wollen, und unser Entscheiden nicht einfacher macht wie der Druck sich anzugleichen, um wertvoll zu sein, und keiner mehr bemerkt, was uns eigentlich wirklich bewegt.

Man spricht heute Worte, die zu schnell über Lippen gehen, voll von Gedanken und unvollkommenen Herzschlägen, die sich unheimlich um uns selbst drehen, als das wir der Taubheit entgehen könnten, um zu sehen, was sich hinter all dem Silber und wenig Gold tatsächlich verbirgt

Der kurzatmige Rausch der Augenblicke und all das Schimmern in meinem Kopf sind letztendlich so herrlich unbedeutend, mit all den vorbeiziehenden Leuten die alles und zu viel wollen als sollen, und doch gar blind für die langatmigen Momente sind, die so sehr mal ehrlich sein wollen.

Eine ungestillte Sehnsucht will in mir fliehen und es zieht mich an Orten, wo meine Sorgen in weiter Ferne getragen, und ich am frühen Morgen des nächsten Tages von Sonnenstrahlen golden gefärbt, leichtfüßig und mit vollem Herz am rechten Fleck, ein neues Lächeln auf den Lippen trage.


© mimiroux

20150806

Ein ganzes Herz mit vollem Gefühl

Es sind wieder diese erzählten und verschwiegenen Geschichten, die alle doch so gleich klingen und sich doch so verschieden anfühlen. Es sind Geschichten in denen wir leben, manchmal mit ganzem Herzen oder mit mühselig halber Herzlichkeit; und wohlwahr sind wir niemals die einzigen Protagonisten, die mit versuchten und unversuchten Heldentaten den festen Stand in der Welt finden wollen, ohne dabei stehen zu bleiben.

Deine Augen schweifen sich senkend nieder, ich höre es in der Tonlage wenn ich's mal nicht sehen kann, es wirkt nahezu als suchest Du mit aller Vorsichtigkeit den Boden unter den Füßen. Dein Blick verliert sich jedoch in der Tiefe deiner Gedanken, um eine echte Aufrichtigkeit auf Fragen zu finden, die sich nicht hypothetischer formulieren lassen würden. Es könnten Antworten bleiben, die man hört, aber nicht versteht - wie ein Heldenzeichen am Himmel über die in Nacht versunkene Stadt, den man heller nicht sehen kann, aber kein rettendes Handeln in Not erfolgt.

All das Festhalten und Verharren, hört sich wie ein Zögern an, das mehr stummen Angst kennt als ehrlichen Mut, und uns fragen lässt, wie frei wir nun tatsächlich sind, in der schweigenden Starre des Augenblickes, der sich wie eine gewartete Ewigkeit anfühlt, um mit vollem Herzen sagen zu können, was wir eigentlich in Wirklichkeit wollen? All das Erdulden und Flüchten, nur eine erdrückende Unscheinbarkeit ist, bevor wir uns im tatsächlichen Fall wiederfinden und uns eingestehen müssen, was unser Herz erschüttern lässt.

Keine Herzen auf dieser Welt gleichen einander vollkommen, aber fühlen wir doch so oft ein wahrlich zu ähnliches Gefühl, ungeachtet ob wir ein Herz berühren oder gar brechen, wird das Gefühlte das folgt, uns niemals fremd sein können, ganz gleich auf welcher Seite wir letzten Endes stehen. Wie wir nun unseren Weg in der eigenen Geschichte auch beschreiten, wohl mit leichtem Zweifel und standfesten Mut, gehen wir immerzu mit ganzem Herzen und vollem Gefühl, und lassen keine gelebte Aufrichtigkeit zurück.


© mimiroux

20150221

Einsam in einem Kuss.


Trockene Tränen benetzen meinen Blick,
die nicht fallen wollen aus Furcht eine
Zerbrechlichkeit der Seele preiszugeben.

Stumme Erwartungen fesseln meinen Atem,
jede Faser des Körpers fühlt sich gefangen 
in einer Schwachheit des Augenblicks.

Mein Herz ist gespalten von jenen Worten,
die nun unausgesprochen zurück bleiben
und Löcher in stillen Gedanken brennen.

Meine gespielte Gleichgültigkeit ist zu kalt,
um noch eine Stärke aufsetzen zu können,
weil es schmerzlich an mir kleben bleibt.

Das kleine Lächeln auf den Mundwinkeln,
verbirgt eine zierlich angehauchte Hoffnung,
versteckt um doch noch entdeckt zu werden,
weil niemand gerne in einem Kuss einsam ist.

© mimiroux

20150217

Alleine im Strom fremder Gedanken.


Hier stehe ich
im haltlosen Sturm fremder Gedanken,
entgegen den Strom eines Zeitgeistes
verstummt mein Herz für ein Augenblinzeln.

Laute und leise Blicke haften an mir
gelegentlich mit einer Ängstlichkeit,
die ich in Sanftmut umarmen möchte
nachdenklich für einen Augenblick.

Kleine und große Schritte tragen mich fort
mit gebundener Stimme in der Kehle
und bedachten Worten auf den Lippen,
die schallen wollen in jedem Moment.

Sehnsüchtig und apatisch stauen sich in mir
all die rebellierenden Gefühle,
brennend wie ein Feuer ohne Zaghaftigkeit
und doch zerbrechlich in jedem Atemzug.

Nun stehe ich hier,
alleine im haltlosen Sturm fremder Herzen,
im entgegengesetzten Strom des Zeitgeistes
hallt meine Stimme für eine Ewigkeit.

© mimiroux

20140703

Burn.



Es war kein richtiger Hass, den ich verspürte. Eher die Sehnsucht in Flammen aufzugehen, um dieser herzlosen Misere direkt ins kalte Auge zu sehen. Der ewige Wankelmut hat mich nun genug erblindet mit der dreisten Frechheit, das Wahrhaftige derartig zu verkennen und mich in törichten Worten zu verrennen. Niemals hätte diese emotionale Torheit passieren dürfen, jeden in der Konsequenz so zu bestürzen, und mich schließlich in eigener missbilligenden Enttäuschung zu verlassen. Verschwindet von hier und vor mir, solange ihr noch könnt. Lass mich einfach hier verbrennen bis alle hinderlichen Gefühle sterben, um meine grausame Schwäche endlich zu verzehren, und kein Funke davon mehr übrig bleibt.

© mimiroux

20140430

Du und Ich.


Du und Ich, wir sind nur kleine Herzen in einer zu großen Welt.
In einer Welt, die viel verspricht und sich nicht immer daran hält.
Es sind Versprechen, die über Lippen von geliebten Menschen gehen,
die manchmal dennoch Dinge tun, die wir einfach nicht verstehen.
Der Verstand, der nicht begreifen kann, und ein Herz verwundbar macht,
während wir über Wendungen klagen, über die man keine Macht mehr hat,
auch wenn ich weiß, dass Du doch nur voll von großer Liebe bist.

Zahlreiche Gedanken sind zersprengt, in tausenden von Stücken,
um das Wahrhaftige zu finden, mit dem wir unsere inneren Lücken,
mit einem Gefühl der Geborgenheit und Freiheit ganz und gar füllen.
Doch mit den vielen Schritten, die uns neue Sichtweisen enthüllen,
wächst die Angst und Bange den Anforderungen nicht zu genügen,
und man fängt an sich in seiner Unsicherheit selbst zu betrügen,
wobei ich doch erkenne, dass Deine Herzenshaltung gar richtig ist.

In der Distanz nähern wir uns befangen ziellos voneinander weg,
wo niemand mehr weißt: Wohin gehen wir und zu welchem Zweck?
Sollen wir noch bleiben, wenn die Veränderung doch unaufhaltbar ist,
und wir in Hoffnung die schwere Last ertragen, dass man nicht vergisst,
wovon wir einst so wunderbar träumten und davon noch übrig bleiben wird,
wenn der letzte Tag der Einsamkeit uns zum Anfang vom Ende führt,
weshalb ich sehe, wie viel wahre Stärke Du in deiner Brust besitzt.

Fassungslos sehen wir, was wir wahrscheinlich nicht sehen wollen,
die kleine Ähnlichkeit der erlebten Augenblicke, die nicht sein sollen.
Der Druck der Entscheidung machte uns in unseren Gefühlen blind,
wo wir einst Menschen waren, die wir heute lange nicht mehr sind.
Über die verbliebenen Erinnerungen der alten Zeit wollen wir reden,
doch werden diese Worte für immer unerreicht bleiben und ungelesen,
die ich für Dich entgegen nehme und für mich behalten werde.

Unsere Herzen werden ganz still, in dieser emotionskargen Nacht.
Sie lauschen dem stummen Schmerz, der im Tiefsten in uns erwacht.
Den Weg, den wir alleine beschreiten, ist gesäumt von einer hohen Wand,
während unser hilfloser Blick sich hoch erstreckt bis zum Baumkronenrand.
Mit verlorenen Anker bezwingen wir den Sturm ohne Halt, Segeln und Radar
zu einem ungewissen Preis und senken unsere Augenlider, damit niemand sah,
wie ich schweigend und in Liebe für Dich aus leiser Sorge mit Dir weinte.

Du und Ich, wir sind doch eigentlich nur große Herzen in einer zu kleinen Welt,
in der wir uns wünschen so sein zu können, wie wir es wollen und uns nichts mehr hält.
Wo wir nicht stetig kämpfen müssen, gegen Verletzungen, die uns hart und härter treffen,
und die alte Vergangenheit hinter uns lassen, um zu lernen das herzlich zu schätzen,
was wir wirklich wollen, zu lieben wie wir sind und mit Dankbarkeit darüber, was wir haben,
und dabei Menschen an unserer Seite haben, damit wir schwere Lasten nicht alleine mit uns tragen,
weil Ich Dich Liebe, und das von ganzem Herzen.


© mimiroux


20140408

Feuer im Herzen und Gedanken der Sehnsucht.



Ich suche nach dem Funken, 
der mein Herz zersprengt.
Ein loderndes Feuer, 
das wandernd durch 
die Fasern meiner Gefühle 
keine Grenzen kennt.
Mit einer Wärme,
gänzlich umhüllend
wie sanfte Engelsflügeln,
die mich zärtlich umarmen
während mir ein Hauch
von Zerbrechlichkeit geraubt
und mir meine letzte Einsamkeit
genommen wird.
Das rebellische Gemüt,
bekennt sich zum Hunger
der großen Träume
und die Zweifel der Gedanken,
werden vom Wind
gar hinfort getragen.
All das lässt mich lange vermissen
und nahezu nie vergessen,
welche Sehnsucht tief in mir
verhaftet sitzt,
und nach einem kleinen Glück
strebend in der Ferne sucht.
Bis die nächste Morgenröte
uns golden färbt
werden wir uns weiter
nach der Wahrhaftigkeit umblicken,
die sich in den Herzen
tief verbirgt,
und nach dem Funken von Liebe,
der uns vollkommen
entfachen wird.


© mimiroux


20140222

Nachtschwärmer.




Hier sitzen wir, umhüllt von einem kühlen Abend, unser Augenblick getränkt vom Geruch der halbleeren Weingläser und begleitet von Geschichten, die deine und meine Herzen brechen könnten. Wäre es doch nur so einfach. 

Weißt du noch, wie wir uns sagten, wir würden alles mit vollem Gefühl wagen, jeden Schmerz mit beiden Händen tragen, wenn es nur das Richtige wäre? Wie wir uns vornahmen, mit aller Vorsicht zu leben, den reizvollen Momenten entgegen zu sehen, mit Schmunzeln und fast lachend, ohne dem unnachgiebigen Wunsch zu übergehen, auf das Wahrhaftige zu warten? Zu horchen, was uns der Tag bringt, die Nacht nicht verspricht, was heimliche Gefühle uns verschweigen, bevor es um uns völlig unbedacht geschieht. Alles ist einfach, bevor es schwierig wird.

Du hast mich halbherzig für verrückt gehalten, während dein Blick durch die Geschäftigkeit der Leute schweifte, und wir uns beide insgeheim fragten, ob das ganze Reden und Überlegen nicht einfach nur ganz verlegen machte. An manch Tagen halten wir uns zu gewiss für große Experten, um uns als fabelhafte Rhetoriker zu verklären, und wollen eigentlich doch nur Helden sein, obwohl wir schon zu alt zum Träumen sind. Zu träumen, dass ein Wir kein kurzatmiges Gestern war, ein Heute uns Gewissheit gibt, im Morgen vielmehr weiter zu kämpfen, als bloß zu überleben. Wird es schwierig, weil wir uns nichts wagen?

Die Nachtluft jagt durch unsere Lungen, die offen gelassenen Klagen liegen neben den ausgesprochenen Lasten im Lokal zurück, bis wir uns nur noch daran erinnern werden, an was man sich die Vernunft zerbrach. Ich denke, wir haben nie jemanden für voll genommen, bevor wir uns sagen mussten, dass wir all das nie gewollt haben. Vielleicht war es schlichtweg eine Ironie, sodass wir es nicht besser wissen konnten. Ein Schall der widerhallt, der Sturm den man erntet, nachdem man Wind sät, der einen ergreift von Kopf bis Herz. Der Lippengang der Worte wirkt zu einfach, schwieriger sind die Gesten zu durchschauen, wenn keiner uns noch sagen kann, an was wir tatsächlich glauben sollen, ohne auf selbst gelegten Scherben zu treten. Wenn es doch nur so einfach wäre.

Das letzte Licht versinkt in warmer Dunkelheit, während unsere Wege sich hier an der Straßenecke trennen wollen, bis wir uns einer nächsten Begegnung schuldig sind, wieder in die Tiefe nächtlicher Gespräche zu versinken. Was bleibt ist gelebte Aufrichtigkeit, der Herzschmerz der uns stärker macht, als wir uns im schwachen Moment Fehler eingestehen mussten, die Hoffnung mit Unmöglichkeit zu verwechseln. Die geglaubten Augenblicke hinter uns lassen, während wir dafür kämpfen was tatsächlich noch bleibt, ohne zu vergessen, wer wir einmal waren, sein wollen und wirklich sind.

Es ist schwer, das Glück in uns zu finden, und es ist nahezu leicht es anderswo im Irrtum zu verlieren. Bis der nächste Tag uns golden färbt, werden wir immer vermissen und nie vergessen, was mit uns geschah, als wir kurz nicht aufwachten und mit hoffnungsvollen Gefühlen besahen, was wir niemals wollten und ewig wünschen.


© mimiroux

20140211

Flammenfunke.


Ich möchte in Flammen aufgehen. Alte Tränen vertrocknen lassen, alte Lasten zerbrechen. Hier stehen und verbrennen, bis nur noch Asche zurückbleibt. Schwere Asche, die zu leichten Staub zerfällt. Mich endlich hinfort trägt, aus dem goldenen Käfig. Zu einem Ort verweht, wo ich wieder neu geboren werden kann, wie ein entfachter Phönix in Freiheit. 

Ich möchte Feuer fangen, bis ich hier sterbe und woanders erwache.

© mimiroux

20131124

Vermissen.



Es fühlt sich an wie ein Morgen, dem man jeden Tag begegnen könnte. Ein Morgen, wie vor langen 5 Jahren und einem doch kürzer vorkommt. Es ist ein Morgen, der mich ungewollt vermissen lässt und ein wenig befangen macht. Und an diesem Morgen hoffe ich mir wieder einmal, etwas Glück auf dieser Welt zu finden, das mich mit jedem Morgen ein wenig mehr zu vergessen scheint.


© mimiroux

20131027

Wie ein Rauchschwall in der Luft.


Ich bin wie eine Zigarette, an der du in einem stillen Augenblick genießerisch ziehst. Du bläst den verflüchtigenden Rauch in die Luft, bevor du dir später denkst, es wird definitiv deine Letzte sein.


Für dich bin ich wie ein Buch, dass du liest, und jede Zeile tief in deine Gedanken aufnimmst. Mit den letzten Worten in deiner ersten Erinnerung hängen bleibend, wirst du mich wenig später vergessen, und in eine Ecke stehen lassen. 

Ich bin wie eine Farbe in deinem Haar, die du immer so sehr wolltest, bis dir nach Tagen klar wird, dass ich nur aus einer Laune heraus entstanden bin, um mich wieder rauszuwaschen.

Du hörst mich wie ein Lied, das dir ins Ohr geraten ist. Auf deinem Rekorder spielst du mit mir Wiederholungsschleife, bis es schließlich reißt. 

Wie ein Lächeln bin ich dir begegnet, eines an das du dich kurz erinnern wirst, bis du bemerkst, dass dich nicht wirklich herzlich interessiert, wem dieses Lächeln eigentlich gehört. 

In der Nacht, inmitten deines tiefen Schlafes, wirst du mich als einen Traum begegnen, an das du dich vielleicht erinnern willst, aber am nächsten Morgen einfach wieder vergisst. 

Ich fühle mich an wie eine Beziehung, die du angefangen hast mit vollem Gefühl und vollem Herzen. Schließlich finde ich mich an einem Ende wieder, weil nichts mehr von all dem übrig geblieben ist.


Ich bin schließlich nur wie eine Enttäuschung, die später in dein Bewusstsein sinkt, und du beschließt ihr nicht mehr wieder begegnen zu wollen. Deine letzte gerauchte Zigarette, die dir nicht gut tut. Das gelesene Buch, dass du langweilig fandest. Die Färbung im Haar, die dir nicht steht. Ein temporärer Ohrwurm, den du einfach nicht mehr hören kannst. Das zufällig erhaschte Lächeln, das dir eigentlich gleichgültig ist. Ein Traum in jener Nacht, an das du dich sowieso nicht erinnerst. Ein Gefühl aus einer Beziehung, die sich verflüchtigte und sich nie wieder so anfühlt, wie es einmal tat.


Du hast irgendwann einfach losgelassen, nachdem du mich in meiner tiefsten Offenheit erlebt hast. Und schließlich bemerke ich dann selbst, dass ich nichts weiter bin als ein kurzer Moment in einem anderen Leben.

Irgendwann verschwinde ich einfach, wie ein Rauchschwall in der Luft.



© mimiroux

20131024

Ein allerletztes Mal.



Herzenslärm ertönt, und plötzlich bemerke ich abermals, dass ich nicht mehr klar träumen kann. Das schwere Gefühl einer unberührten Last der letzten Schlaflosigkeit liegt im Nacken, vermischt mit einem Rausch voller Gedanken. Was würde ich dafür geben, der Zeit ihrer Geschwindigkeit zu berauben, damit unser gestern nicht in Vergessenheit entgleitet, die unzählbaren Momenten mit Fingerspitzen zu halten, sodass sie nicht endgültig entfliehen? Ich hab's unmerklich gesehen, in der Abwesenheit, die mich still heimsuchte, im matten Blick, der mich beinahe willentlich nur noch streifte und vielleicht nun schon ganz woanders aufmerksam verweilt. Mein morsches Herz habe ich längst verloren, in einem lakonischen Kampf, den ich nicht gewinnen konnte. Jedes letzte gesprochene Wort dreht sich seitdem mehrmals im Kopf, umspielt von Klavierklängen, die mich erinnern lassen, in einer töricht hoffnungsvollen Art, dass ich es fast verabscheuen könnte. Auf einem schmalen Grad jenseits der unbescholtenen Vernunft balanciert mein entbehrliches Gewissen mit der Leere eines hohlen Herzens, bis es in den Händen eines anderen überfüllt wird und mich mit verstohlenen Gedanken an dich durchtränkt. Innehaltend verschlinge ich Worte, die nicht deine sind; Blicke, die nicht dir gehören und fremdliche Nähe, die ich mit deiner verwechseln möchte, nur um zu überspielen, was ich nicht bewahren konnte, um zu vergessen, was ich in einem letzten Augenblick für immer verlor. Irgendwann hört man einfach auf zu rennen, vor etwas zu flüchten, das ohnehin den Verstand bezwingt und ein Herz völlig ungefragt ergreift. Wenn ich mich also nun entscheiden müsste, zwischen einem halbherzigen Moment und einem ehrlichen Augenblick, würde ich nicht mehr länger zögern, meinen wahren Gefühlen zu folgen, und mir selbst verzeihend in die Augen sehen. Um ein besserer Mensch zu sein, als ich es heute war, und gestern gewesen bin. 


Ich wünschte, ich hätte ein allerletztes Mal dein Herz berühren können, bevor es in die tiefen Zeilen vergessener Noten versank.


© mimiroux

20130805

Löwenmahlzeit.

Cute... ... :)
Es war als hörte ich ein wildes und tiefes Knurren. Nur wusste ich nicht, ob es mein halbleerer Magen war, der wie wild affige Purzelbäume schlug, oder mein 'hibbel-ventilierender' Kopf der sich auf das vorbereitete, was mir in einigen Stunden noch bevorstand. Die Götter müssen wahrhaftig verrückt sein - noch verrückter das kommende Abenteuer! 


© mimiroux

20130727

Entrücktes Herz.


An manch reizenden Tagen drängt sich mir der innerliche Wunsch auf, die Welt mit Fingerspitzen zu halten, damit sie kurz zum Stehen kommt. Dann könnte ich beherzt um mich blicken und die kleinen kurzatmigen Momente etwas mehr bewundern. Es beschleicht mich ein leichtherziges Lächeln gefolgt von Augen, die sich nach der Ferne sehnen. Ganz verspielt waten die Gedanken durchs kalte Nass, sich weder fangen lassend noch zahm verweilend, wie Meereswellen, wenn sie mich begrüßen. Während meine Lungen die salzige Luft schmecken, frage ich mich abermals, an was mein entrücktes Herz manchmal denkt.




© mimiroux

20130712

The world ain't no sunshine and rainbows.

Rocky forever



Irgendwann hört man einfach auf zu rennen, vor etwas zu flüchten, das ohnehin den Verstand widerspruchslos bezwingt und ein Herz völlig ungefragt ergreift. Wenn ich mich also nun entscheiden müsste, zwischen den halbherzigen Momenten und einem ehrlichen Augenblick, würde ich nicht mehr länger zögern, Courage zu zeigen und wahren Gefühlen zu folgen. 

Thanks, Rocky.


© mimiroux

20130708

Freundschaft.

Ein Freund sagte einmal spätabends zu mir: "Schön, dass es dich gibt " Er lächelte, und fügte noch hinzu: "Ich finde Menschen sagen des viel zu selten... bzw. nie zu Menschen die sie schätzen. Aber du sollst es wissen."


Zwei Jahre später, sagte dieser Freund zu mir: "Danke, dass du immer noch mit mir befreundet bist, obwohl ich eigentlich schon echt verrückt bin und bei dir so sein kann wie ich bin. Danke."

Inzwischen kennen wir uns mehr als 8 Jahre. Ich war verwundert, als er mir das plötzlich am Telefon sagte. Nicht aus dem Grund, weil es nicht der Wahrheit entsprach, sondern vielmehr, weil mir mit einem Augenblick klar wurde, wie dankbar ich ihm eigentlich bin. Nicht nur ihm, sondern auch diejenigen, die vor einigen Jahren in mein Leben getreten sind und an meiner Seite blieben, bis zum heutigen Tag.


Wenn man an all die vielen Freundschaften und fragilen Beziehungen denkt, kann man sich aufrichtig mehr als glücklich schätzen, wenn es wenige Menschen gibt, die dich tatsächlich so nehmen, wie du bist. Nach all den Jahren, die vergangen sind. Mit allen deinen guten wie auch unschönen Seiten, in jeglichen Situationen, besonders in schlechten und schwierigen Zeiten des Lebens und Phasen deiner Persönlichkeit. Und trotz der kleinen und vielleicht auch großen Veränderungen, die du in deinem Leben schrittweise machst, deine echte Person immer noch erkennen und wertschätzen.

Ich gebe ehrlich und offen zu: Ich bin eine Person, die Umstände und Seiten meiner Persönlichkeit besitze, die aus Erfahrung wohl nicht alle herzlich nehmen. Als mir das aber am meisten bewusst wurde, als mir ein paar Menschen den Rücken zukehrten, waren es genau diese Freunde, die mir die Zuversicht gaben, mich nicht zu fragen, ob ich nicht doch vielleicht zu verkehrt bin.

Danke euch.

Danke, Sebastian (Hör auf immer solche simplen und tollen Sachen zu sagen!)


"Wenn ich dir etwas geben könnte, dann würde ich dir die Fähigkeit geben, dich selber so zu sehen, wie andere dich sehen - damit du erkennen kannst, was für ein besonderer Mensch du bist." 

(Danke dir, Elli !)



© mimiroux


20130610

Stärker zu sein, als alles andere.



Die Wolkendecke scheint diesmal undurchdringbar zu sein, der nächste Regen gefühlte Stunden entfernt vom Jetzt. Die Stumpfheit und der frische Schwermut sympathisiert nur zu gut mit dem Gemüt, das sich innerlich in mir marternd kumuliert. Neben mir sitzt das nostalgische Gefühl, das sich mir als Moment eines entfernten Gesterns vorstellt und kaum fremder wirkt, als alle anderen Momente, die ich bisher kennen lernte. Ich frage mich nur: Wie? Während das Warum schonungslos in einer Ecke gekehrt wird, ganz wundersam ohne belangvolle Aufforderung. Es kommt einem ironisch vor, paradox wie der anomale Sturm vor der Ruhe, mich mehr liebevoll unsanft als lieblos sanft von törichter Nestwärme wegriss. Die Sehnsucht nach einer bekannten Herzensleichtigkeit wurde größer, der emotionale Leichtgang fast schon erschreckend. Vieles fühlt sich mehr gefangen an, Gedanken freier mit jedem Atemzug, wissend das sie sich wieder unbefangen verfangen könnten. Es fasziniert mich in jeder Weise, wie wenig man über Dinge weiß, während man sich im Glauben wiegte, sie mehr selbstverständlich als verständlich begriffen zu haben. Wie viel wenig uns noch an gewisser Berechenbarkeit bleibt, wenngleich oft versucht wird, es mit bloßen Händen als Gewissheit festzuhalten. 


Somit bleiben Veränderungen wie ein tobender Sturm, der sich merklich gegen uns strebend seinen Weg bahnt. Und wir können nichts anderes als ihm trotzen. 
Indem wir unabhängig weitergehen und dann lernen im noch so trübseligen Regen mit leichten Füßen zu tanzen. 

Um noch stärker zu sein als alles andere.



© mimiroux